Wie gut ein Fußball fliegt, hängt vor allem davon ab, ob und welche Verwirbelungen im Flug über seiner Oberfläche entstehen. Um dies zu demonstrieren, haben NASA-Forscher verschiedene Fußbälle in Strömungskänale gesteckt: klassische scharzweiße Lederbälle ebenso wie den WM-Ball „Brazuca“. Hier ist ein Lederball im laserbeleuchteten Strömungsbecken zu sehen.
Jeder Ball fliegt anders und deshalb müssen sich die Spieler vor jeder Fußball-WM erst einmal an den jeweiligen WM-Ball gewöhnen. Einen großen Einfluss auf das Flugverhalten haben dabei die Nähte – ihre Zahl, Form und Tiefe und die Oberflächenbeschaffenheit. Denn sie verändern die Luftströmungen um den Ball während des Fluges – und sorgen mal früher mal später für Verwirbelungen und Turbulenzen.
„Nahe der Balloberfläche bildet sich dabei eine dünne Grenzschicht – ihr Zustand und ihr Verhalten sind kritisch für die Performance des Balls“, erklärt Rabi Mehta vom Ames Research Center der NASA in Moffet Field. Gleichzeitig bildet sich hinter dem Ball eine Unterdruck-Zone – hier am orangefarbenen Rauch zu erkennen. Je größer sie ist, desto bremst sie den Ball ab und verringert damit die Reichweite eines Schusses.
Um diese Strömungen sichtbar zu machen, haben die NASA Forscher verschiedene Fußbälle in einen Windkanal und in ein spezielles Strömungsbecken gelegt (Video). Ihre Tests zeigen, dass der aktuelle WM-Ball „Brazuca“ in seiner Aerodynamik überraschend stark den klassischen Lederbällen ähnelt. Denn bei beiden Brazuca beginnt die Grenzschicht schon bei Fluggeschwindigkeiten von knapp 50 Kilometern pro Stunde zu verwirbeln und Turbulenzen zu bilden.