Sie sehen aus wie die Blütenblätter einer exotischen Orchidee. Doch harmlos sind diese beiden sich paarenden Fangschrecken nicht. Denn gut getarnt lauern sie auf Orchideenblüten auf ahnungslose Insekten und fressen sie. Selbst wehrhafte Insekten und große Schmetterlinge werden den Orchideen-Fangschrecken zur Beute.
Fangschrecken sind für ihre raffinierte Beutefang-Strategie bekannt: Getarnt als Blätter, Äste oder Blüten lauern sie auf Beute und schnappen dann mit ihren blitzschnellen, klauenbewehrten Fangbeine zu. Die inzwischen auch bei uns heimische Gottesanbeterin beispielsweise ist meist grün oder bräunlich und verschmilzt so optisch so mit den Pflanzen, auf denen sie sitzt.
Auch diese beiden Orchideen-Fangschrecken (Hymenopus coronatus) sind perfekt an ihren Hauptaufenthaltsort angepasst: die Blüten von Orchideen. Die in den Regenwäldern Asiens vorkommenden Fangschrecken warten dort auf Beute. Besonders raffiniert: ein schwarzer Punkt auf ihrem Hinterleib lockt kleine Fliegen an, die wiederum für größere Insekten attraktiv sind – und prompt gehen Wespe, Wanze oder Fliege der Fangschrecke in die Falle.
Die Paarung der Orchideen-Fangschrecken ist für die Männchen eine riskante Angelegenheit. Denn sie sind nur halb so groß wie ihre Partnerin und werden von dieser mit einem Beutetier verwechselt und gefressen, wenn sie nicht vorsichtig vorgehen. Damit dies nicht passiert, schleichen sich die Männchen meist von hinten an ihre Partnerin an und springen ihr dann schnell auf den Rücken. Dort klammern sie sich während er Paarung fest und sind so vor den gefährlichen Fangbeinen des Weibchens sicher.