Ein echtes Kunstwerk der Natur: Blickt man vom Orbit aus auf die Landschaft aus Canyons und Flusschlingen im Osten Utahs, dann gleicht sie einem faszinierenden abstrakten Gemälde. Die Aufnahme zeigt den mäandrierenden Lauf des Green River, der sein Bett im Laufe der Jahrmillionen tief in den Fels gegraben hat. Die extreme Flusschlinge im Bild wird auch als Bowknot Bend bezeichnet, weil sie fast einem Knoten ähnelt.
In diesem Teil Utahs fließt der Green River in einem tiefen Canyon, 300 Meter unterhalb des umgebenden Plateaus. Die steilen, engen Canyonwände lassen bei schrägstehender Sonne kaum Licht an den Fluss. Einst aber sah die Landschaft hier völlig anders aus: Vor Jahrmillionen noch floss der Green River gemächlich dahinschlängelnd durch eine flache, sedimentreiche Ebene. Doch dann hob sich das umgebende Land durch tektonische Verschiebungen der Kruste an. Die Rocky Mountains entstanden und gleichzeitig auch das Hochplateau hier in Utah. Für den Green River bedeutete dies, dass er nun ein größeres Gefälle bekam und dadurch die Kraft seiner Strömung sich allmählich immer tiefer in das Gestein seines Flussbetts fraß.
Heute bildet der Green River an dieser Stelle eine so enge, tief eingekerbte Schlinge, dass man mit dem Boot nach knapp 15 Kilometer Fahrt wieder an fast genau dem gleichen Punkt angelangt, von dem man gestartet ist. Nur ein flacher Sattel trennt die beiden Orte. Weiter im Süden mündet der Green River in den Colorado. Die kombinierten Wassermassen beider Flüsse gruben dort, rund 330 Kilometer von Bowknot Bend entfernt, einst auch den Grend Canyon ins Gestein.
Diese Aufnahme wurde von Astronauten der Internationalen Raumstation ISS aus rund 300 Kilometern Höhe gemacht. Die schräg stehende Sonne beleuchtet die Spitzen des Plateaus und lässt die oberen Ränder der Canyons gelblich aufleuchten. Der Fluss selbst liegt in tiefem Schatten.