Hubble enthüllt die wahre Form des Ringnebels

M57 ist kein Ring oder Bagel, sondern eher ein Football mit Wulst

Hubble enthüllt die wahre Form des Ringnebels © NASA, ESA, and C. R. O'Dell (Vanderbilt University)

Der Ringnebel M57 ist wegen seiner auffallenden Form ein beliebtes Motiv für Astronomiefotos. Neue Beobachtungen des Hubble-Weltraumteleskops zeigen nun aber: Der Planetare Nebel ist kein echter Ring, stattdessen umgibt der ringähnliche helle Teil eine dunklere, in der Mitte vorgewölbte Innenstruktur aus Heliumgas.

Der Ringnebel liegt rund 2.000 Lichtjahre von der Erde entfernt in der Konstellation Lyra. Er entstand, als ein massereicher Stern vor rund 4.000 Jahren sein Leben beendete und zu einem Weißen Zwerg wurde. Dabei schleuderte er seine Außenhüllen in einer Explosion von sich und aus diesen entstand der Nebel aus glühenden Gasen. Die äußeren Ringe des Nebels bildeten sich, als die sich schneller bewegende, später ausgestoßene Materie aus dem Zentrum mit langsamer fliegenden Gasen des Außenbereichs kollidierte. Zurzeit dehnt sich der gesamte Ringnebel noch mit mehr als 50.000 Kilometern pro Stunde aus und wird dies noch rund zehntausend Jahre weiter tun. Dann verfliegt das Gas allmählich und verschmilzt mit dem interstellaren Medium.

Wie diese neue Aufnahme des Hubble-Teleskops zeigt, ist das Innere des Rings nicht leer, sondern mit einem hier bläulich leuchtenden Gas angefüllt. Das war zwar schon vorher bekannt. Die genaue Struktur dieses Innenbereichs aus leuchtendem Heliumgas ist aber erst jetzt zu erkennen. So entdeckten die NASA-Astronomen in der Aufnahme, dass sich das Gas beiderseits des Ringes vorwölbt – wie ein Football, um dessen Mitte ein Wulst sitzt. Zudem ist der Innenrand des Rings mit dunklen, unregelmäßigen Knoten besetzt ist, ähnlich den Speiche in einem Fahrradreifen. Diese Gastentakel entstanden wahrscheinlich, als heißes, sich ausdehnendes Gas in Klumpen kälteren Gases vordrang, die schon zuvor vom Stern ausgestoßen worden waren.

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