Zur Feier seines 28. „Geburtstags“ hat das Weltraumteleskop Hubble einen alten Bekannten in neuer Pracht aufgenommen: den Lagunennebel. Diese an dunklen Orten sogar mit bloßem Auge sichtbare Sternenwiege besteht aus heißem Gas und Staub, die von der intensiven Strahlung junger Sterne zu bizarren Gebilden geformt wurden.
Der Lagunennebel liegt gut 4.000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schütze (Sagittarius). Seinen Namen erhielt diese Sternenwiege wegen eines dunklen Staubbands, das die glühenden Gase des Emissionsnebels einrahmt. Weil der gesamte Nebel rund 55 Lichtjahre breit und 20 Lichtjahre hoch ist, nimmt er selbst von der Erde aus gesehen am Himmel dreimal so viel Platz ein wie der Vollmond. Weil der Nebel aber viel lichtschwächer ist, kann man ihn nur an dunklen Orten oder mit einem kleinen Fernglas gut erkennen.
Diese neue Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt einen rund vier Lichtjahre großen Ausschnitt aus dem Zentrum des Lagunennebels. Sie kombiniert Wellenlängen des sichtbaren und des infraroten Lichts miteinander und macht dadurch auch die sonst durch Staub verdeckten Bereiche des Nebels und viele Details sichtbar.
Im Zentrum des Bildes, halb verdeckt von dunkleren Wolken, ist der junge Stern Herschel 36 zu erkennen. Seine intensive Strahlung hat Teile der Gase weggeblasen und so den blaugrünlich leuchtenden, leereren Bereich in der Bildmitte geformt. Die Temperatur- und Dichteunterschiede zwischen den verschiedenen Bereichen der Gas- und Staubwolken erzeugen Turbulenzen und Gebilde, die teilweise Tornados und Wolkentürmen zu ähneln scheinen. Wenn diese Wolkensäulen unter ihrer eigenen Schwerkraft kollabieren, werden in ihrem Inneren weitere neue Sterne entstehen.