Was hier aussieht wie Wirbel in glühender Lava, ist in Wirklichkeit ein Blick auf den Nordpol des Planeten Jupiter. Wie die NASA-Raumsonde Juno vor Kurzem enthüllte, liegen dort gigantische Sturmwirbel dicht an dicht – in einem scheinbar chaotischen Gefüge aus turbulenten Gasen. Diese Infrarotaufnahme und eine 3-D-Animation dazu bieten einen Blick auf diese faszinierenden Gebilde.
Der Gasriese ist ein Planet der Extreme: Kein anderer Planet im Sonnensystem ist so groß wie er oder erzeugt so riesige und tiefreichende Stürme und Wolkenbänder. Seine obere Atmosphäre ist zudem von Polarlichtern und geisterhaften Geräuschen erfüllt. Seitdem die NASA-Raumsonde Juno am 4. Juli 2016 den Jupiter erreicht hat, liefert sie immer neue, überraschende Bilder und Daten vom fernen Gasriesen.
So auch hier: Diese Aufnahme entstand aus Daten, die der InfraRed Auroral Mapper (JIRAM) an Bord der Raumsonde Juno gesammelt hat. Der Infrarotsensor hat die Wärmestrahlung aufgezeichnet, die von den Sturmwolken am Nordpol des Jupiter ausgehen. Mithilfe dieser Daten konnten die NASA-Forscher die Struktur der überraschend dicht gedrängten und scheinbar chaotisch angeordneten Stürme erstmals detailliert sichtbar machen. In einer begleitenden 3D-Animation kann man sogar einen virtuellen Flug über diese Wirbelstürme erleben.
„Vor Juno konnten wir nur raten, wie die Pole des Jupiter aussehen“, sagt Alberto Adriani vom Institut für Space Astrophysik und Planetenkunde in Rom. „Jetzt, durch Junos nahe Überflüge der Polregionen, können wir erstmals hochaufgelöste Infrarotdaten der polaren Wettermuster und der enormen Wirbelstürme sammeln.“