Europa endet am Bosporus – zumindest geographisch, wenn auch vielleicht nicht mehr lange politisch. Die schmale Meerenge verbindet das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer und bildet damit einen natürlichen Einschnitt zwischen dem europäischen und dem asiatischen Kontinent.
Die strategische Bedeutung dieses Ortes erkannten 600 vor Christus schon die Griechen: Sie gründeten hier die Stadt Byzanz. Später, unter römischer Herrschaft wurde Konstantinopel zu ersten christlichen Stadt des Abendlands, bis im Jahr 1453 die Türken die Stadt eroberten und sie zum Hauptsitz des großen Moslemreiches der Ottomanen machten. Über die Jahrhunderte hinweg war dieser Ort ein Brennpunkt wirtschaftlicher, politischer und auch kultureller Konflikte, aber auch ein Ort des fruchtbaren Austauschs zwischen Europa und Asien.
Noch heute sind die Einflüsse sowohl der römisch -byzantinischen Ära als auch die ottomanisch-türkische Zeit im Stadtbild des modernen Istanbul sichtbar. Inzwischen ist die Stadt das wirtschaftliche Zentrum der modernen Türkei und noch immer ein Bindeglied zwischen Orient und Okzident.