Wie ein zartes Aquarell sieht dieses Foto von Astronauten der Weltraumstation ISS aus. Es zeigt die weiten Gezeitenflächen und -kanäle nördlich der Bahamas-Inseln Long Island und Sandy Cay.
Der gesamte Komplex der Bahamas besteht aus den Relikten urzeitlicher Schalentiere und Korallenriffe: Im Laufe von Jahrmillionen lagerten sich die Kalkschalen der Tiere ab und bildeten Karbonatsedimente, die sich zu Kalkstein verfestigten. Nur an einigen Stellen ragt dieses Sedimentgestein heute über die Meeresoberfläche hinaus und bildet die Inseln der Bahamas. Auf ihnen siedelten sich Pflanzen an, fruchtbarer Boden bildete sich und färbte den Untergrund bräunlich.
Das ursprüngliche Weiß der Karbonatsedimente ist dagegen noch deutlich nördlich der Bahamas zu erkennen, dort liegen sie nur knapp unter der Wasseroberfläche und bilden ausgedehnte Gezeitenflächen. Dort, wo das Wasser der karibischen See durch Lücken zwischen den Inseln hindurchfließt, haben sich im Laufe der Zeit tiefe Gezeitenkanäle gebildet, hier im Bild türkis gefärbt.