Die Eruption am isländischen Gletschervulkan Bárðarbunga geht unvermindert weiter. Seit rund drei Monaten schon quillt glühende Lava aus der Holuhraun- Spalte nördlich des Vatnajökull-Gletschers. Diese Aufnahme zeigt einen frischen Lavastrom am 11. November. Bisher aber bleibt die gefürchtete Aschenwolke aus.
Unter dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas, brodelt es: Seit August 2014 ist der unter dem Eis verborgene Vulkan Bárðarbunga wieder aktiv. Erdbeben kündigten Magmabewegungen bereits an, dann brach eine Spalte im Holuhraun-Feld nördlich des Gletschers auf und Lava trat aus. Diese Spalteneruption hält bis heute nahezu unvermindert an, wie diese Luftaufnahme vom 11. November 2014 belegt.
Die unter dem Gletscher liegende Hauptcaldera des Bárðarbunga wird dagegen zwar von Erdbeben erschüttert und bewegt sich, dort scheint aber keine Lava auszutreten – glücklicherweise. Denn wenn Lava und Eis in Kontakt kommen, ist eine heftige Dampfexplosion die Folge. Dabei wird die Lava in winzige Aschenfetzen zerrissen und das verursacht eine Aschenwolke ähnlich wie beim Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010.
Inzwischen ist an der Holuhraun-Spalte schon so viel Lava ausgetreten, dass diese Eruption von isländischen Vulkanologen als die größte seit 200 Jahren eingestuft wird. Allerdings nur der Menge der Lava nach, nicht in Bezug auf die Explosivität, die hier nur gering ist. Folgen hat bisher aber weniger die Lava, sondern vielmehr die Schwefelgase, die ebenfalls aus der Eruptionsspalte dringen. Sie haben dazu geführt, dass 40 Prozent der in ganz Island genommenen Regenwasser-Proben als sauer eingestuft wurden.