Auf den ersten Blick scheint dieses Bild des Kometen ISON nichts Besonderes: Man sieht einfach nur einen hellen Fleck mit langem Schweif. Doch diese aktuelle Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble liefert den Astronomen wichtige Informationen. Denn sie zeigt, dass der sich der Sonne nähernde Komet noch immer ganz ist.
Noch vor kurzem hatten Forscher befürchtet, der Komet könnte zerbrechen, bevor er am 28. November den sonnennächsten Punkt seiner Bahn passiert. Einige Forscher glaubten, dafür bereits Hinweise entdeckt zu haben. So war im April ein ausgeprägter Gasausstrom im Polbereich des Kometenkerns zu erkennen, der auf starkes Verdampfen von Material hindeutete.
Doch diese am 9. Oktober vom Hubble-Teleskop erstellte Aufnahme widerlegt dies. Wenn der Kern des Kometen zerbrochen wäre, müssten in ihr die Fragmente zu erkennen sein. Der helle Fleck, der den Kometenkern darstellt, erscheint ebenmäßig und ohne hellere Partikel im Randbereich. Astronomen interpretieren dies daher als Zeichen für die anhaltende Stabilität des Kerns. Auch der polare Gasjet ist in dieser Aufnahme nicht mehr zu erkennen.
Diese Komposit- Aufnahme entstand durch die Kombination zweier Filter. Dadurch erscheint die Koma des ISON-Kometen leicht türkisfarben, der Staub im Kometenschweif dagegen leicht rötlich. Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich ISON bereits innerhalb der Marsumlaufbahn, er war 284 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Übersteht der Komet seine Sonnenpassage, dann erreicht er am 26.Dezember seinen erdnächsten Punkt. Er könnte dann in den Weihnachtstagen für ein besonderes Himmelsschauspiel sorgen.