Was hier im Strahl eines Plasmabrenners Flammen schlägt, ist der Hitzeschild eines Miniatur-Satelliten – eines CubeSat. Paradoxerweise besteht dieser Schild aus Kork und damit aus einem nicht gerade stabilen oder feuerfesten Material. Doch genau dadurch soll der Korkschild den Satelliten beim Wiedereintritt schützen.
Der von der europäischen Raumfahrtagentur ESA entwickelte Qarman-Satellit ist der erste CubeSat, der einen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre durchführen und überdauern soll. Normale Satelliten und Minisatelliten würden bei diesem Sturz durch die hohe Geschwindigkeit und die Reibungshitze verglühen. Doch der nur schuhkartongroße Minisatellit soll diesem Schicksal entgehen. Dazu verhelfen ihm unter anderem sein spezieller Hitzeschild und ein von einem wärmeisolierenden Aerogel umhülltes Innenleben.
Kork als Hitzeschild
In dieser Aufnahme zu sehen ist ein Test des Hitzeschilds, durchgeführt in einem leistungsfähigen Plasmaofen am Karman-Institut in Belgien. Im dortigen „Plasmatron“ können verschiedene Gasmischungen auf tausende Grad erhitzt und auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden. Dadurch lassen sich in dieser Anlage die Bedingungen beim Atmosphäreneintritt ziemlich genau nachstellen.
Der Clou an diesem Hitzeschild ist jedoch sein Material: Er besteht aus Kork. „Nicht die Sorte, die wir von Champagnerflaschen kennen, sondern eine spezielle Raumfahrt-Variante davon“, erklärt Olivier Chazot vom Karman-Institut. Wenn dieser Kork heiß wird, schwillt er zunächst an, dann verkohlt er und reißt der Luftstrom Fetzen des Materials mit sich weg.