In Darmstadt entsteht zurzeit ein Beschleuniger der besonderen Art. Denn der gut einen Kilometer große Ring soll Partikel der kosmischen Strahlung produzieren – und so dieses Weltraumphänomen besser erforschbar machen. Hier sieht man eine Forscherin in einem der Herzstücke der neuen Anlage – dem Teil, der die Teilchen erzeugt und sie dann später in den Beschleunigerring einspeist.
Unsere Erde wird ständig von energiereicher kosmischer Strahlung bombardiert. Gäbe es die komplexen Schutzschilde des irdischen Magnetfelds nicht, wäre ein Leben auf der Erdoberfläche kaum möglich. Zu tödlich wäre die Wirkung der energiereichen Teilchendusche.
Doch gerade weil wir hier auf der Erde so gut abgeschirmt sind, ist die genaue Erforschung der kosmischen Strahlung schwierig. Denn bei künftigen bemannten Raumfahrtmissionen zum Mond, zum Mars oder sogar darüber hinaus verlassen Astronauten die schützende Magnetblase. Aber auch im Erdorbit kann die Reststrahlung die Elektronik von Satelliten schädigen.
Um nun die Wirkung der Strahlung und mögliche Abschirmmaßnahmen testen zu können, wird am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt zurzeit eine neue internationale Testanlage konstruiert. Die Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR) wird energiereiche Teilchenstrahlen produzieren wie sie in der kosmischen Strahlung vorkommen. Forscher können dann beispielsweise Zellproben diesem Strahl aussetzen und die Veränderungen beobachten.
In dieser Aufnahme sieht man eine Forscherin in einem der Herzstücke der FAIR-Anlage: Hier werden die Teilchen erzeugt, die dann im 1,1 Kilometer langen Beschleunigerring auf hohe Geschwindigkeiten und damit auch hohe Energien beschleunigt werden.