Syrien versinkt in Dunkelheit: Die Zahl der nachts sichtbaren Lichter ist seit Beginn des Bürgerkriegs um 83 Prozent gesunken, wie diese Satellitenaufnahmen belegen. Sogar aus dem All zeigt sich damit, wie verheerend sich der jahrelange Bürgerkrieg auf Menschen und Infrastruktur Syriens auswirkt.
Seit der Bürgerkrieg in Syrien vor rund vier Jahren begonnen, sind mehr als 200.000 Menschen getötet worden, elf Millionen Syrer mussten aus ihrer Heimat fliehen. Gebäude, Straßen, Stromleitungen und andere lebenswichtige Teile der Infrastruktur sind zerstört, jahrtausendealte Kulturschätze werden mutwillig vor allem von der IS zerstört. Es fehlt an Licht und Wärme für Krankenhäuser und Schulen, ganze Stadtteile versinken nachts in Dunkelheit.
Wie verheerend die Zerstörungen sind und wie gravierend die Lage der Bevölkerung, zeigt ein Projekt von Forschern aus China und den USA: Sie haben nächtliche Satellitenaufnahmen Syriens aus den letzten vier Jahren verglichen und einander gegenübergestellt. „Aus 500 Kilometern Höhe aufgenommen, helfen uns diese Bilder das Leiden und die Angst zu verstehen, die die Syrer jeden Tag erleben, während ihr Land um sie herum in Trümmern versinkt“, sagt Projektleiter Xi Li.
Das Ergebnis: Seit 2011 sind 83 Prozent der Lichter in Syrien ausgegangen, wie die Aufnahmen zeigen. In besonders betroffenen Gebieten wie Aleppo sind es sogar 97 Prozent. Nur nahe der israelischen Grenze, ist die Dunkelheit noch nicht ganz so stark, hier verschwanden „nur“ 35 bis 42 Prozent aller Lichter. Für die Bewohner Syriens bedeutet dies, dass sie nach Sonnenuntergang der Dunkelheit hilflos ausgeliefert sind – selbst Operationen in Krankenhäusern müssen teilweise durch die Bildschirmbeleuchtung von Handys erhellt werden.
Die Organisation #withsyria ruft dazu auf, mehr für Syrien und vor allem die syrische Zivilbevölkerung zu tun und ruft auch zur Unterzeichnung einer Petition auf.