Ein altes Flussdelta, Klippen und Dünen und ein großer Krater: Das ist das Ziel der Mission Mars 2020. Als Landegebiet für den Rover dieser Marsmission hat die NASA den Jezero-Krater knapp nördlich des Marsäquators ausgewählt. Dieses Areal ist wegen seiner vielfältigen Landschaftsformen geologisch reizvoll, für eine Landung aber nicht ungefährlich.
Auch wenn die NASA inzwischen schon einige Rover auf der Marsoberfläche abgesetzt hat: Die Mission Mars 2020 ist etwas Besonders. Denn dieser Rover wird nicht nur nach Spuren von gegenwärtigem und vergangenem Leben auf dem Mars suchen. Er soll auch Gesteinsproben sammeln und in einem Depot auf der Marsoberfläche verstauen. Von dort sollen künftige Missionen sie dann aufnehmen und zur Erde zurückbringen.
Wo der Mars 2020-Rover landen soll, hat nun die NASA entschieden. Sie hat den Jezero-Krater dafür ausgewählt, einen 45 Kilometer großen Einschlagskrater am Rand der Tiefebene Isidis Planitia.
Diese unmittelbar nördlich des Marsäquators gelegene Region repräsentiert eine der ältesten und wissenschaftliche interessantesten Landschaften des Roten Planeten.
„Das Landegebiet im Jezero-Krater ist ein geologisch reichhaltiges Terrain, mit Landschaftsformen, die bis zu 3,6 Milliarden Jahre zurückreichen“, erklärt Thomas Zurbuchen von der NASA. „Sie könnten uns potenziell wichtige Fragen zur Planetenentwicklung und Astrobiologie beantworten. Proben von diesem einzigartigen Areal zu bekommen, könnte die Art revolutionieren, wie wir über den Mars und seine Fähigkeit, Leben zu beherbergen denken.“
Der Jezero-Krater liegt in einem ehemaligen Flussdelta, dessen Ablagerungen im ehemaligen Flusssediment auch organisches Material beherbergen. Möglicherweise könnten sich darin Spuren vergangenen mikrobiellen Lebens verbergen, so die Hoffnung der Planetenforscher. Erste Daten von Orbitersonden sprechen dafür, dass der Untergrund des Flussdeltas Tonminerale und Karbonate sowie weitere Sedimentgesteine enthält. Weitere Gesteinsarten erwarten die Forscher in den umgebenden Gebieten.
Allerdings: Was den Krater für die Geologen so spannend macht, bereitet den Raumfahrt-Ingenieuren auch Sorgen. Denn die vielfältigen Landschaftsformen im Jezero-Krater bilden für die Rover-Landung auch gefährliche Hindernisse. Neben steilen Klippen und Dünen finden sich dort auch viele große Felsbrocken und kleinere Einschlagskrater. Die Herausforderung wird es daher sein, hier eine sichere Landestelle zu finden.