Die Atmosphäre der Sonne hat zurzeit ein großes Loch: In dieser Aufnahme vom 18. Juni 2013 ist oben links deutlich der blaue, strukturarme Bereich zu erkennen. Er hat einen Durchmesser von fast 650.000 Kilometern – das entspricht 50 Erden nebeneinander. Grund zur Sorge ist das aber nicht: Solche Löcher im solaren Magnetfeld sind typisch, wenn unser Stern sich der Phase seiner maximalen Aktivität nähert.
Schon in den 1970er Jahren hatten Astronauten an Bord der Raumstation Skylab erstmals beobachtet, dass sie Korona der Sonne manchmal Löcher zeigt. Heute weiß man, dass sie entstehen, wenn sich an dieser Stelle die Magnetfeldlinien öffnen. Dadurch kann das normalerweise „eingesperrte“ heiße Plasma entweichen und weit ins All hinausgeschleudert werden. Dabei ist die Geschwindigkeit dieses Materials doppelt so hoch wie die des normalen Sonnenwinds. Als Folge dieses Ausbruchs kühlt die solare Atmosphäre an dieser Stelle ab und wird dünner und dunkler.
Genau das ist in dieser Aufnahme des Solar Dynamics Observatory der NASA zu sehen. Sie zeigt oben links ein koronales Loch, das rund 650.000 Kilometer breit ist. Die blaue Farbe repräsentiert Licht der Wellenlänge 17,1 Nanometer, der energieärmsten und längsten Wellenlänge in dieser im extremen UV erstellten Aufnahme.