Mars: Neuer Blick auf Sirenum Fossae

Mars Express liefert topografisches Bild der der Einschlagskrater in Sirenum Fossae

Mars: Neuer Blick auf Sirenum Fossae © ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)

Sirenum Fossae ist ein mehr als zweieinhalb tausend Kilometer langes System von Brüchen in der Marskruste, das im Südwesten der Vulkanregion Tharsis liegt. Am 6. Februar 2009 hat die hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express einen Teil dieser Region aus mehrere Blickwinkeln aufgenommen. Dies ermöglicht die topografische Kartierung des Geländes.

Im Gebiet Sirenum Fossae befinden sich die größten Vulkane auf dem Mars, so auch der 24 Kilometer hohe Olympus Mons. Durch die mehr als vier Kilometer hohe Aufwölbung von Tharsis kam es zu Spannungen in der Marskruste, was sich an zahllosen Dehnungsbrüchen ablesen lässt. Am 6. Februar 2009 nahm die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebene hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars Express im Orbit 6547 einen Teil der Region Sirenum Fossae auf.

Die Bilder zeigen einen Ausschnitt von Sirenum Fossae bei etwa 28 Grad südlicher Breite und 185 Grad östlicher Länge. Das Gebiet befindet sich im Marshochland, etwas nördlich des Kraters Magelhaens. Die Bilder wurden von Mars Express aus einer Höhe von 700 Kilometern aufgenommen und haben eine

Auflösung von etwa 29 Metern pro Bildpunkt. Das abgebildete Gebiet bedeckt mit einer Ausdehnung von circa 230 Kilometer mal 127 Kilometer eine Fläche von rund 29.450 Quadratkilometern. Das entspricht etwa der Größe Belgiens.

Mit der Stereokamera HRSC auf der ESA-Raumsonde Mars Express ist es möglich, aus mehreren der neun unter verschiedenen Winkeln auf die Planetenoberfläche gerichteten Aufnahmekanäle so genannte digitale Geländemodelle abzuleiten. Damit lässt sich die Topografie der Landschaft bildhaft sichtbar machen. In dieser Darstellung werden die topografischen Informationen auf die hoch auflösende Aufnahme des Nadirkanals der HRSC projiziert. Der Nadirkanal blickt senkrecht nach unten auf die Marsoberfläche und liefert die höchste Auflösung des Kamerasystems; Norden ist rechts im Bild.

Anhand der farbkodierten Skalierung sieht man, dass sich die blau gekennzeichneten, tiefsten Punkte im Zentrum zweier etwa 20 Kilometer großer Einschlagkrater im Südosten beziehungsweise Nordosten der Szene befinden. Der Höhenwert „null Meter“ bezieht sich dabei auf ein Referenzniveau, dem so genannten „Areoid“, das auf dem Mars in Ermangelung eines Meeresspiegels – der auf der Erde für Höhenangaben herangezogen wird – verwendet wird. Die am höchsten gelegenen Punkte in dieser Region, die in braunen und beigen Tönen markiert sind, befinden sich auf der Hochfläche eines Bergplateaus in der Bildmitte, für das Höhenwerte von 3500 bis 4000 Metern errechnet wurden. Sehr gut sichtbar werden die Höhenunterschiede bei Betrachtung eines Anaglyphenbildes der Region.

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