Auch wenn der Mars einer der am besten erforschten und besuchten Planeten unseres Sonnensystems ist – einige seiner Phänomene geben noch immer Rätsel auf. Dazu gehören auch diese merkwürdig geschichteten Ablagerungen, die in einigen größeren Kratern der Region Arabia Terra im Norden des Roten Planeten zu sehen sind. Ihre Form, Position und ihr Vorkommen passen nicht zu den üblichen Wind- oder Wasserablagerungen.
Die Hochebene Arabia Terra liegt nördlich des Marsäquators, genau gegenüber der Tharsis-Region mit ihren großen Schildvulkanen wie Olympus Mons und Pavonis Mons. Doch auch Arabia Terra ist ein Ort alten Marsvulkanismus, wie Planetenforscher vor einiger Zeit entdeckten: Calderen und mehrere hundert Meter dicke Ascheschichten zeugen davon, dass es in diesem kraterübersäten Gebiet einst sogar Supervulkane gegeben haben könnte. Der Rand der Hochebene könnte zudem vor rund 3,4 Milliarden Jahren von einem Megatsunami überflutet worden sein.
Diese Aufnahme der HIRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiter zeigt ein weiteres, noch rätselhaftes Phänomen der Arabia-Terra-Region: Im Inneren vieler größerer Krater dieses Gebiets finden sich merkwürdige, geschichtete Ablagerungen. Anders als vom Wind aufgewehte Sedimente liegen sie jedoch primär auf der Südseite der Krater, einige Ablagerungen haben zusätzlich zu ihren horizontalen Schichten auch speichenförmige, gerade nach außen ziehende Rippen.
Auffallend auch: Diese Ablagerungen kommen nur in Kratern vor, die mehr als 600 Meter Durchmesser aufweisen, bei kleineren Kratern von weniger als 450 Meter Breite wurden sie noch nie beobachtet, wie die NASA berichtet. Noch ist unklar, worum es sich bei diesen geschichteten Formationen handelt. Planetenforscher vermuten aber, dass diese Schichten möglicherweise durch eine phasenweise auftretende Sublimation oder auch den Austritt von flüssigem, salzhaltigem Grundwasser gebildet wurden.
Quelle: NASA