Diese Meeresschnecke ist kaum größer als eine Erbse und schwebt im Plankton des Meeres umher. Doch wie diese Aufnahme demonstriert, zeigen sich an ihr schon erste Folgen der Ozeanversauerung: Ihre Schale hat einen Riss und ist dünner als normal. Ursache ist das saurer gewordene Meerwasser, in dem es weniger Baumaterial für die Kalkschalen solcher Organismen gibt.
Die Ozeane sind wichtige Puffer im Klimasystem. Denn sie absorbieren Wärme und gleichen so einen Teil des Klimawandels aus. Zusätzlich nehmen die Meere auch große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid aus der Luft auf. Das jedoch bleibt für den Ozean nicht folgenlos. Wenn sich Kohlendioxid im Wasser löst, entsteht Kohlensäure und diese lässt den pH-Wert der Meere sinken – das Meerwasser wird saurer.
Versauerung trifft auch Flügelschnecken
Für viele Meerestiere hat diese schleichende Versauerung der Ozeane schwerwiegende Folgen. So können Korallen, Kalkalgen und andere Schalenbildner nicht mehr ausreichend Kalk für ihre Skelette und Schalen aus dem Wasser aufnehmen. Durch das saurere Milieu ist im Meerwasser nicht mehr genügend Calciumcarbonat enthalten – das Baumaterial für die Kalkschalen dieser Organismen. Zu den Leidtragenden gehören neben den Korallen beispielsweise Miesmuschel-Larven, Meeresschnecken und auch Seeigel.
Besonders betroffen sind auch diese Flügelschnecke und ihre Verwandten. Diese winzigen Meeresschnecken kommen im offenen Wasser aller Meere vor und halten sich meist in den oberen Wasserschichten auf. Dort ernähren sich von Plankton. Mithilfe ihres zu zwei flügelartigen Lappen ausgezogenen Fußes können sie dabei aktiv durch das Wasser schwimmen.