Menschenwerk am Meeresgrund

Ein Forschungstaucher inspiziert das Wrack eines Bergungs-U-Boots

Menschenwerk am Meeresgrund © NOAA/ Robert Schwemmer, CINMS

Einst half es, Leben zu retten, doch dann ging es selbst unter: Schon ein Jahr nach ihrem Dienstbeginn sank das Bergungs-U-Boot USS Macaw in der Nähe von Hawaii. Heute dienen ihre Überreste Fischen und vielen weiteren Meerestieren als Zuflucht und künstliches Riff. Hier inspiziert ein Forschungstaucher das U-Boot-Wrack.

Die Aufgabe der 1943 gebauten USS Macaw war es havarierten Schiffen und Unterseebooten zu helfen. Das Bergungs-U-Boot besaß dafür spezielle Luftschleusen, durch die Rettungstaucher die Besatzungen gesunkener Schiffe oder wertvolle Fracht bergen konnten. Eine solche Notfallmeldung erhielt die Macaw auch am 18. Januar 1944: Ein U-Boot der US-Marine war beim Midway-Atoll auf ein Korallenriff aufgelaufen.

Als sich die Macaw dem U-Boot näherte, geriet sie selbst in Gefahr: Wind und Wellen drückten auch das Bergungs-U-Boot ans Riff, es lief auf Grund und schlug Leck. Zwar ragte der Turm des U-Boots aus dem Wasser, so dass die Besatzung nicht ertrank, aber sie waren zunächst im Wrack gefangen. Bergungsversuche scheiterten und später blockierte ein starker Sturm Rettungsschiffen den Zugang zum gestrandeten Boot. Erst gut zwei Wochen später konnten sich 17 der 20 Mann Besatzung teilweise schwimmend, teilweise an Bojen geklammert retten. Das Bergungs-U-Boot jedoch musste, nur knapp ein Jahr nach seinem Stapellauf, aufgegeben werden.

Heute ist U-Boot-Wrack stark zerstört, nur Teile des Bugs und des hier sichtbaren Turms sind noch zu erkennen. Der Rest der Macaw wurde noch während des Krieges von der US-Marine zerstört, weil das Wrack teilweise in einen wichtigen Schifffahrtsweg hineinragte. Die Wrackteile sind inzwischen Teil des Riffs geworden und bieten viele Fischen, Krebsen und anderen Meerestieren Schutz. Sie liegen zudem mitten in einem Meeresschutzgebiet und sind Teil des Northwestern Hawaiian Islands Marine National Monument.

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