„Banana!“ könnten einem diese fröhlichen Minions glatt entgegenrufen – wenn sie nicht aus synthetischen Guaninkristallen bestünden. Forscher haben die Kristalle gezüchtet, um Farbenspiele wie in der Haut eines Chamäleons nachzuahmen. Das Potenzial der Methode geht dabei natürlich deutlich über das Erstellen liebenswerter gelber Gestalten aus der Animationsfilmreihe „Ich – Einfach unverbesserlich“ hinaus.
Chamäleons sind die Farbenkünstler des Tierreichs. Ihre Haut kann fast alle Farben des Regenbogens annehmen und so innerhalb von Minuten von Quietschgrün gestreift zu Knallrot wechseln. Männliche Chamäleons nutzen diese Wandelbarkeit vor allem, um damit Weibchen zu beeindrucken oder Rivalen abzuschrecken. Möglich wird das bunte Farbenspiel durch winzige Guaninkristalle in der obersten Hautschicht der Tiere. Sie reflektieren selektiv das einfallende Licht und verändern so die Färbung der Chamäleonhaut.
Was den kunterbunten Reptilien das Leben erleichtert, könnte auch für uns Menschen von Nutzen sein. Wissenschaftler arbeiten deshalb daran, die Farbwechsel-Mechanismen der Chamäleonhaut künstlich nachzubauen und zum Beispiel für die Lebensmittelkontrolle zu optimieren. Verdorbenen Fisch könnte man dadurch auf einen Blick an seiner Färbung erkennen. Und auch Einsätze in der Robotik sind denkbar, zum Beispiel um Roboter mit der Hilfe der Kristalle besser zu tarnen oder sie vor Überhitzung zu schützen.
Mikro-Minions aus dem Labor
Auch Chuen-Ru Li von der technisch-naturwissenschaftlichen Universität in Lausanne tüftelt an den Guaninkristallen der Chamäleonhaut. Mit der Zeit ist es der Wissenschaftlerin gelungen, sie immer präziser künstlich herzustellen und dabei in verschiedenste Formen zu bringen.