Was für ein Anblick: Was hier aussieht wie eine zerklüftete Gebirgskette, ist in Wirklichkeit eine Eislandschaft, rot gefärbt von der tiefstehenden Morgensonne. Hoch darüber leuchtet im tiefblauen Himmel der Mond. Aufgenommen hat diese wunderschöne Impression aus dem hohen Norden ein Forscher des Eisforschungs-Projekts „IceBridge“ bei einem Flug über den Nordosten Grönlands.
Im März 2014 machte sich ein Team des seit mehreren Jahren laufenden IceBridge-Projekts zu einem neuen Forschungsflug auf. Vom grönländischen Thule aus flogen sie über die Framstraße, die Meerenge, die vor Ostgrönland den Nordatlantik mit dem Nordpolarmeer verbindet. Im Bauch des Flugzeugs Radarinstrumente, Höhenmesser und Schwerkraftmessgeräte, außerdem weitere Sensoren, die Auskunft über die Eisdicke in dieser Region geben sollten. Ergebnis dieser Messungen ist dann eine dreidimensionale Ansicht des Eises.
Michael Studinger, einer der Forscher an Bord, zückte aber beim Flug auch einen weitaus weniger exotische Sensor: seine Digitalkamera. Mit ihr fing er diese morgendliche Ansicht der schneebedeckten Gipfel im Nordosten Grönlands ein.