Nanga Parbat bedeutet “nackter Berg” auf Urdu – und der Name passt: Der Nanga Parbat, westlichster Achttausender des Himalaja, steht im Gegensatz zu den meisten anderen Gipfeln in diesem Gebirgszug allein. Mit seinen 8.215 Metern Höhe er der neunthöchste Berg der Welt und gilt als einer der schwer zu besteigenden. Erst 1953 betrat der österreichische Bergsteiger Herman Buhl zum ersten Mal den Gipfel – zu einem hohen Preis: 15 Träger und elf Bergsteiger starben bei dieser Expedition.
In dieser Aufnahme des Landsat 7 Satelliten liegt der schneebedeckte Gipfel etwas links der BIldmitte. Er wirft tiefe Schatten auf die Hänge im Nordwesten. Die Schneemenge zum Zeitpunkt der Aufnahme, Anfang September 2001, nähert sich dem jährlichen Minimum. Die sommerliche Schneeschmelze ist vorbei. Würde man die gleiche Region im Frühjahr aufnehmen, wäre die gesamte Fläche von einer einheitlich weißen Schicht bedeckt.
Die permanente Schneedecke des Nanga Parbat und seine Gletscher haben einen bedeutenden Anteil an der Wasserversorgung Pakistans. Obwohl die Gletscher des Berges sowohl nach Norden und Nordwesten als auch nach Süden fließen, gelangt alles Wasser vom Berg letztlich in den Indus. Die Gletscher an den Südhängen des Nanga Parbat strömen dazu zunächst in einen kleineren Fluss, der nach Osten abdreht und in einen nach Norden fließenden Indus-Zubringer mündet.
Das foto-ähnliche Bild ist ein Ergebnis des Enhanced Thematic Mapper Plus (ETM+) Instruments an Bord des Landsat 7. Es nimmt die Erdoberfläche mit dem so genannten „Panchromatischen Band“ auf. Dieses erreicht die doppelte Auflösung normaler Sensoren, verliert dafür jedoch an Farbsensitivität, da er Licht auch jenseits des sichtbaren Bereichs aufnimmt. Alle Aufnahmen müssen daher nachträglich farbkorrigiert werden, um in etwa dem Eindruck des menschlichen Auges angepasst zu sein.