Der Ngorongoro-Krater im Norden Tansanias ist die größte vollständig erhaltene und nicht mit Wasser gefüllte Caldera der Welt. Die bis zu 600 Meter hohen Steilwänden sind das Überbleibsel eines vor mehreren Millionen Jahren erloschenen Vulkans.
Heute leben in dem 250 Quadratkilometer großen Gebiet rund 25.000 große Wildtiere – so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt auf so engem Raum. Wer Glück hat kann hier die „Big Five“ der afrikanischen Tierwelt, Löwe, Nashorn, Elefant, Büffel und Leopard an einem einzigen Tag beobachten. Eingebettet zwischen mehreren Vulkankegeln liegt der Krater auf 2° südlicher Breite und 35° östlicher Länge zwischen dem Kilimandscharo im Osten und der Serengeti sowie dem Victoria-See im Westen.
Geologisch gehört die Kraterlandschaft zum Ostafrikanischen Grabenbruch. An dieser Nahtstelle der Erdkruste driften die Afrikanische Platte und die Somalische Platte langsam auseinander. Irgendwann einmal könnte dies zum Auseinanderbrechen Afrikas und zur Entstehung eines neuen Ozeans führen. Eine der Folgen dieser Spreizbewegungen: Geschmolzenes Mantelmaterial gelangt in Eruptionen an die Oberfläche und lässt neue Erdkruste, aber auch Vulkane entstehen. So auch den Ngorongoro, der einst mit über 5.000 Metern Höhe einer der mächtigsten Feuerberge einer ganzen Vulkankette war.
Aufgrund seiner einzigartigen Tierwelt erhielt der Krater im Jahr 1959 zusammen mit den umliegenden Hochebenen den Status eines Schutzgebiets, 1979 wurden große Teile davon durch die Unesco als Weltnaturerbe anerkannt.