Es sieht aus wie ein zartes Aquarellbild, ist aber Wissenschaft: Die Aufnahme zeigt den mikroskopischen Blick auf Blüten der Ackerschmalwand, Arabidopsis thaliana. Die Expression eines bestimmten Promotor-Gens in den Zellen der Pflanze wurde hier mithilfe einer bläulichen Farbmarkierung sichtbargemacht.Deutlich ist dabei zu erkennen, dass das Gen offensichtlich erst bei den älteren Blüten aktiv ist, nicht jedoch bei den jüngeren, im Mittelberreich der Aufnahme sichtbaren Blüten.
Die Ackerschmalwand ist einer der klassischen Modellorganismen der Pflanzengenetiker. Sie besitzt mit gerade einmal 125.000 Basen auf fünf Chromosomen verteilt ein relativ kleines Genom, das zudem fast nur aus kodierenden Seqenzen besteht. Dennoch sind in ihr die meisten physiologischen Mechanismen und Prozesse der höheren Pflanzen vorhanden. Die genetische Manipulation und auch das Halten und Züchten der Ackerschmalwand ist zudem relativ simpel, sie benötigt wenig Platz, hat keine hohen Ansprüche und braucht nur acht Wochen bis sie ausgewachsen ist. Heute gibt es bereits zahlreiche Mutanten der Pflanze, sie ist in nahezu allen Labors der Pflanzengenetiker präsent.