Biologie

Regenwald des Ozeans

Orbitaler Blick auf Küstenriffe im Roten Meer

Korallenriffe
Küstenriffe im Roten Meer. © NASA/JSC

Sie gelten als die Regenwälder der Meere: Korallenriffe sind Hotspots der marinen Artenvielfalt und bieten Pflanzen und Tieren Nahrung und Lebensraum zugleich. Eine besonders reiche Korallenlandschaft findet sich an der Küste des Roten Meeres. Diese Aufnahme aus der Erdumlaufbahn zeigt einen Teil der Küstenriffe vor der Küste Saudi-Arabiens. Die bis knapp unter die Wasseroberfläche aufragenden Riffe färben das Wasser türkis.

Korallen gehören zu den großen Riffbaumeistern der Meere. Die kleinen Nesseltiere können durch die Kalkeinlagerung in ihre Skelette im Laufe der Zeit gewaltige Unterseeberge auftürmen. Meist sind die einzelnen Korallen dabei eher klein, es gibt aber auch Exemplare, die im Laufe von mehreren hundert Jahren bis auf zehn Meter und mehr herangewachsen sind. In den letzten Jahren wurden zudem im mehr Riffe auch an ungewöhnlichen Orten entdeckt: vor Grönland, in der Tiefsee oder in der Amazonasmündung.

Oasen des Lebens im Roten Meer

Diese Aufnahme von der Internationalen Raumstation ISS zeigt einige besonders artenreiche Korallengärten im Roten Meer. In diesen an der Nordwestküste Saudi-Arabiens liegenden Küstenriffen leben bis zu 260 verschiedene Korallenarten. Das salzreiche, warme Wasser bietet ihnen eine optimale Umgebung, um in den flachen, sonnendurchfluteten Lagunen vor der Küste zu wachsen.

Weil die kalkreichen Riffe bis nahe unter die Wasserfläche heranreichen, sind sie selbst aus dem All gut zu erkennen: Über ihnen färbt sich das in tieferen Zonen dunkle Wasser des Roten Meeres hell-türkis. Entlang der arabischen Küste nimmt die Artenvielfalt der Korallenriffe dabei nach Süden hin zu. Dort werden die weiter nördlich vorherrschenden Küstenriffe durch Barriereriffe und einzelnstehende Riffgebiete ergänzt – das erhöht die Vielfalt.

Durch Entsalzungsanlagen gefährdet

Allerdings sind diese unterseeischen Hotspots der Artenvielfalt gerade im Roten Meer bedroht: Weil die Anrainerstaaten mehr Trinkwasser benötigen, entstehen entlang der Küsten immer mehr Meerwasser-Entsalzungsanlagen. Diese gewinnen aus dem Meerwasser Süßwasser, leiten aber die dabei anfallende konzentrierte Salzlauge teilweise ungeklärt zurück in den Ozean. Das hat zur Folge, dass das Wasser in Küstennähe salziger und gleichzeitig sauerstoffärmer wird – und darunter leiden die Korallen-Ökosysteme.

Quelle: NASA/ Earth Observatory

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