Stellarer Kampf ums Überleben: Im Zentrum dieses leuchtenden Gebildes aus glühendem Gas und Staub liegt einer der hellsten und schwersten Sterne unserer Galaxie: AG Carinae. Der Blaue Riesenstern wiegt rund 70 Sonnenmassen und leuchtet heller als eine Million Sonnen. Doch er nähert sich seinem Ende – und die leuchtenden Wolken zeigen seinen Kampf gegen den Kollaps.
Blaue Riesen gehören zu den massereichsten und hellsten Sternen im All, aber ihre Prominenz hat einen hohen Preis: Anders als unsere Sonne, die noch mehrere Milliarden Jahre lang scheinen wird, dauert der Lebenszyklus eines Blauen Riesensterns nur wenige Millionen Jahre. Wenn dann seine Kernfusion soweit nachgelassen hat, dass die immense Schwerkraft seiner äußeren Schichten überwiegt, kollabiert der Stern und explodiert in einer superleuchtstarken Supernova, auch Hypernova genannt.
Eruptionsspuren um AG Carinae
Doch bei AG Carinae, einem rund 20.000 Lichtjahre von uns entfernten Blauen Riesen, ist es noch nicht soweit: Noch kämpft der Stern ums Überleben und schwankt dabei ständig zwischen Explosion und Kollaps. Kurz bevor er durch das Eigengewicht seiner äußeren Schichten zu kollabieren droht, schleudert der Riesenstern einen Teil seiner Gashülle ins All hinaus. Damit erkauft sich der veränderliche Riesenstern wieder eine „Gnadenfrist“ und seine Aktivität lässt nach.
Diese Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops zeigt die leuchtenden Gase rund um AG Carinae im schichtbaren und ultravioletten Licht. Der leuchtende Kranz aus heißen Gasen umfasst rund zehn Sonnenmassen an Material und erstreckt sich rund fünf Lichtjahre rund um den Stern. Diese Wolke entstand beim letzten Ausbruch des Blauen Riesen vor rund 10.000 Jahren.