Die Rippenqualle Aulococtena gleicht in Größe und Farbe einer Orange, lebt aber keineswegs in tropisch-warmen Gewässern. Ganz im Gegenteil: Ihr Lebensraum ist die kalte, dunkle Tiefsee des arktischen Meeres. Ein Tauchroboter der internationalen Expedition „Hidden Ocean Arctic 2005“ entdeckte Aulococtena im Kanadabecken des Polarmeeres in 350 bis 1.100 Metern Tiefe. Diese Meeresregion ist einen Großteil des Jahres mit Eis bedeckt und daher noch weitgehend unerforscht.
Wie andere Rippenquallen lebt auch Aulococtena räuberisch. Mithilfe ihrer beiden langen, weißen und klebrigen Tentakel fängt sie kleine Würmer, Krebse, Larven, aber auch Quallen. Die kleben bleibende Beute streift an ihrer Mundöffnung ab und spült sie in den Magen. Trotz ihres Namens gehören die Rippenquallen nicht zu den Quallen, sondern bilden eine eigene Gruppe innerhalb der Hohltiere (Coelenterata). Ihnen fehlen die für Quallen so typischen Nesselzellen, stattdessen tragen sie typischerweise kammartige Plättchen, die rippenartig angeordnet sind und denen sie ihren deutschen Namen verdanken.