Bedrohliche Kluft: Im Gipfel des Hochvogels in den Allgäuer Alpen klafft ein fünf Meter breiter und 30 Meter langer Riss – er ist in dieser Luftaufnahme gut zu erkennen. Dieser Riss wächst jeden Monat um einige Millimeter und kündigt den Abbruch der gesamten Gipfelseite an. Wann dieser Felssturz passieren wird, versuchen Geowissenschaftler durch eine spezielle Form des „Belauschens“ vorherzusagen.
Mit dem Klimawandel und dem Auftauen des Eises selbst in den Gipfelregionen der Gebirge mehrt sich auch die Gefahr von Felsstürzen und Gerölllawinen. Denn viele früher von Eis zusammengehaltenen Gesteinsformationen verlieren nun nach und nach ihren eisigen „Kitt“ und werden instabil. Oft kündigen immer größer werdende Risse in den Felswänden die drohende Gefahr an. Doch wann sich dann ein Felssturz tatsächlich löst, ist schwer vorherzusagen.
Viele potenziell gefährliche Berghänge und Gipfel werden deshalb intensiv überwacht – teils mit ganzen Sensornetzwerken wie am Matterhorn, teils durch Leitfähigkeitsmessungen wie an der Zugspitze.
Riss im Gipfelfels
Auch der hier zu sehende Gipfel des 2.592 Meter hohen Hochvogels in den Allgäuer Alpen steht unter strenger Überwachung. Denn in seinem Fels klafft bereits ein fünf Meter breiter und 30 Meter langer Riss. Jeden Monat wird er um knapp einen halben Zentimeter größer. Im Laufe der Jahre ist die südliche Seite des Berges schon um mehrere Meter abgesackt. Rutscht sie ganz ab, könnten 260.000 Kubikmeter Gestein zu Tal stürzen.