Ganz sanft führt hier die Roboterhand die Hand des Menschen, sie hilft ihm, beispielsweise wenn die Hand gelähmt ist, einen Apfel zu greifen, ohne ihn zu zerquetschen. Die Hand ist eine der „intelligenten“ Orthesen, die von Ingenieuren der technischen Universität Berlin zur Unterstützung der Bewegung von Händen oder Beinen für Menschen mit Lähmungen oder Bewegungssteuerungen entwickelt wurden.
Die „intelligenten“ Orthesen bestehen aus einem so genannten ExoSkelett-Roboter, der den Körper von außen stützt, ihn zu Bewegungen animiert und diese sogar für ihn und mit ihm ausführt. Das Besondere: Das ExoSkelett kann voraussehen, welche Bewegung der Bewegungsunfähige machen möchte und diese dann mit dessen Körperteil ausführen.
„Der Roboter ist eine so genannte Orthese, denn sie ersetzt kein Körperteil, sondern unterstützt ein vorhandenes“, erklärt Christian Fleischer. Seit eineinhalb Jahren entwickelt der Ingenieur aus dem Institut für Technische Informatik und Mikroelektronik der TU Berlin einen Bein-Orthesen-Roboter. „Mit Sensoren können wir noch vorhandene Muskelspannungen wahrnehmen, auf ein Menschenmodell im Computer übertragen, der dann die gewünschte Bewegung – zum Beispiel Beugung oder Streckung der Oberschenkelmuskeln – auf die Mechanik und Motoren des ExoSkeletts zurück überträgt und die gewünschte Bewegung ausführt.“
Sein Kollege Andreas Wege hat das hier abgebildete ExoSkelett für die Hand entwickelt und zwar für alle Finger einzeln. „Neu an unserem ExoSkelett ist vor allem, dass alle vier Freiheitsgrade der Bewegung in den Fingergelenken ausgeführt werden können.“ Auch Weges Modell arbeitet mit Motoren und Bowdenzügen. Für den Arzt ist wichtig, dass die gewünschte Bewegung des Fingers im Computer eingegeben werden kann, anschließend führt das als Handschuh getragene ExoSkelett die Bewegung mit der kranken Hand aus.