Rückkehr der Sonne

Erstes Licht über der Antarktis-Station Concordia

Rückkehr der Sonne © ESA/IPEV/PNRA, C. Dangoisse

Nach monatelangem Polarwinter hat die 13-köpfige Besatzung der Antarktis-Station Concordia in diesen Tagen erstmals wieder die Sonne aufgehen sehen. Damit beginnt nun, Ende August, der Polarfrühling in der eisigen Ostantarktis. Hier bescheint die aufgehende Sonne Wegschilder und drei hölzerne Kamele, die von den Forschern in diese Eiswüste gesetzt wurden.

Die europäische Antarktis-Station Dome Concordia ist einer der isoliertesten und extremsten Forschungsstandorte der Erde. Sie liegt in 3.200 Metern Höhe auf dem Hochplateau der Ostantarktis – mehr als 900 Kilometer von der nächsten Küste entfernt. Der nächste von Menschen bewohnte Ort ist die rund 600 Kilometer entfernte russische Antarktis-Station Vostok.

Von Mai bis August liegt Concordia im Dunkel des Polarwinters, die Sonne hebt sich in dieser Zeit nicht über den eisigen Horizont. Die Temperaturen sinken in dieser Zeit bis auf minus 80 Grad. Genau wegen dieser extremen Bedingungen nutzt auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA die Concordia-Station regelmäßig, um Astronauten zu schulen. Zurzeit leben 13 Wissenschaftler in der Station, darunter auch die ESA-Medizinerin Carole Dangoisse.

In diesen Tagen erlebte die 13-köpfige Besatzung der Concordia nach Monaten der Dunkelheit den ersten Sonnenaufgang. „Die ganze Woche liefen die Leute in die Büros ihrer Kollegen und riefen: Schau nur, sie ist da!“, schildert Dangoisse. Noch ist die helle Zeit allerdings kurz: Eine Stunde nach Sonnenaufgang geht sie schon wieder unter.

„So herzerwärmend diese Sonnenaufgänge sind, das klare Licht verändert auch die Landschaft völlig“, berichtet Dangoisse. „Wir fühlen uns nun nicht mehr von unserem Kokon der Dunkelheit und des Sternenhimmels umhüllt und so wird es nur noch offensichtlicher, wie isoliert wir in diesem scheinbar endlosen Meer aus Eis und Schnee sind.“

In dieser Aufnahme bescheint die aufgehende Sonne eine seltsame Ansammlung von Wegweisern und drei hölzernen Kamelfiguren. Wie Dangoisse erklärt, ist es in Concordia Tradition, dass jeder Wissenschaftler bei seinem Aufenthalt einen Wegweiser fertigt und aufstellt, der Richtung und Entfernung zu seinem Heimatort angibt. Im Laufe der Zeit haben sich dadurch diese vielen Schilder angesammelt.

Die drei hölzernen Kamele wurden in einem Winter von Forschern gebastelt, die sich von der Eiswüste an die Wüsten Nordafrikas und Arabiens erinnert fühlten.

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