Schiffsspuren in den Wolken

Auch der Schiffsverkehr hinterlässt Kondensstreifen

Schiffsspuren in den Wolken © NASA/Jeff Schmaltz, LANCE/EOSDIS Rapid Response

Auf den ersten Blick ähneln die Wolkenstreifen in diesem Satellitenbild den Kondensstreifen von Flugzeugen. Doch ihre wahre Quelle liegt viel tiefer: Diese Spuren verdanken ihre Entstehung den Abgasen von Schiffen. Der Feinstaub aus den Schiffsschornsteinen lässt die Luftfeuchtigkeit kondensieren und es bilden sich entlang ihrer Routen diese typischen Schiffsspuren.

Ob Frachtschiffe, Kreuzfahrten oder Tanker: Sie alle erzeugen durch ihre Verbrennung von Schiffsdiesel oder Schweröl reichlich Abgase. Allein über der Ostsee stammt die Hälfte aller Feinstaubpartikel aus den Schornsteinen von Schiffen, wie Forscher im Jahr 2015 ermittelten. Doch die Schiffsabgase haben nicht nur Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit – sie beeinflussen sogar das Wetter.

Der aus den Schornsteinen quellende Rauch und seine Staubpartikel wirken in der Atmosphäre als Kondensationskeime: An den winzigen Teilchen lagern sich Wassermoleküle ab und es bilden sich kleine Tröpfchen. Ähnlich wie im Jetstrahl von Flugzeugen kondensiert durch die Schiffsabgase die Luftfeuchtigkeit und es entstehen lange dünne Wolkenstreifen. Diese wolkigen Schiffspuren können sogar Gewitter und Blitze fördern.

Diese Aufnahme des Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) an Bord des Aqua-Satelliten vom 16. Januar 2018 zeigt solche Schiffsspuren über dem Atlantik: Der dichte Schiffsverkehr vor der Küste von Portugal und Spanien hat hier die niedrigen, lockeren Stratus und Cumuluswolken mit seinen typischen Kondensstreifen durchsetzt. Die Spuren stammen sowohl von Schiffen, die den Atlantik überqueren als auch von solchen, die die Küste der Iberischen Halbinsel entlang bis ins Mittelmeer fahren.

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