Schön und schlau zugleich: Dieser Riffkalmar besticht nicht nur durch seine Fähigkeit zum Farbwechsel und seine große Anpassungsfähigkeit – er besitzt auch ein überraschend komplexes Gehirn. Denn Kopffüßer besitzen mehr als 500 Millionen Neuronen, die auf komplexe Weise miteinander verknüpft sind, wie jüngst eine Studie enthüllte. Damit kommt ihr Denkorgan sogar dem von Hunden nahe.
Ob Oktopus, Tintenfisch oder Riesenkalmar: Kopffüßer gehören zu den intelligentesten und anpassungsfähigsten Vertretern der wirbellosen Tiere. Sie können zählen, sind Meister der Camouflage und imitieren auch im Verhalten andere Meerestiere. Beim Beutefang setzen einige von ihnen raffinierte Tricks ein und nutzen sogar Werkzeuge. Darüber hinaus erweisen sich Tintenfisch und Co auch in Experimenten als sehr lernfähig und innovativ.
Das Ungewöhnliche daran: Kopffüßer gehören wie Muscheln und Schnecken zu den Mollusken – den wirbellosen Weichtieren. Diese besitzen kein hochentwickeltes Gehirn mit Großhirnrinde, wie wir Menschen oder Säugetiere, sondern nur Nervenknoten, die die Funktion einer Steuerzentrale übernehmen. Bei den Kopffüßern sind diese Nervenknoten allerdings besonders groß und zu einer komplexen Struktur verschmolzen.
Faszinierend komplex
Wie genau es im Gehirn eines solchen Kopffüßers aussieht, haben Forscher um Wen-Sung Chung von der University of Queensland jetzt erstmals genauer sichtbar gemacht. Für ihre Studie unterzogen sie einen Großflossen-Riffkalmar (Sepioteuthis lessoniana) einer Magnetresonanz-Tomografie (MRT). Unser Foto zeigt den Kopf dieses Kalmars. Mithilfe dieser Hirnscans konnten sie die neuronalen Verbindungen im Gehirn dieses Kopffüßers kartieren und so die Komplexität dieses leistungsfähigen Denkorgans ergründen.