Kein Wunder, dass uns die Blätter der Sonnenblume so samtig-rau erscheinen: Sie sind über und über von winzigen Borsten besetzt. Unter dem Elektronenmikroskop betrachtet gleichen diese Borsten winzigen, aufrecht stehenden Türmchen, andere ähneln eher wurmähnlichen Fortsätzen.
Solche sogenannten Trichome sind zelluläre Auswüchse der Blattoberfläche die ganz unterschiedliche Funktionen haben können. Harte Borsten schützen beispielsweise gegen Fressfeinde, viele dieser Härchen sind aber auch mit Drüsen verbunden. Bekanntestes Beispiel sind die Brennhaare der Brennnessel: Bricht man durch eine leichte Berührung das Köpfchen dieser Drüsenhaare ab, tritt eine die Haut reizende Flüssigkeit aus – es brennt. Auch die Sonnenblume besitzt solche Drüsenhaare, deren Sekret bei entsprechend sensiblen Menschen allergische Reaktionen auslösen können.