Bei uns hat am 21. Juni mit dem längsten Tag des Jahres offiziell der Sommer begonnen. Auf der Südhalbkugel dagegen herrscht zu diesem Zeitpunkt tiefster Winter. Besonders extrem ist dies in der Antarktis. Südlich des Polarkreises geht in dieser Zeit die Sonne überhaupt nicht mehr auf, es ist Polarnacht. Die meisten Forschungstationen in der Antarktis liegen daher momentan im Dauerdunkel oder in schwacher Dämmerung. Auch die deutsche Neumayer Station am Larsen-Eisschelf und die amerikanischen Stationen am Südpol und am McMurdo Sund gehören dazu.
Aber es gibt auch Ausnahmen: Die antarktische Halbinsel ragt so weit nach Norden heraus, dass ein Teil von ihr und einige vorgelagerte Inseln knapp außerhalb des Südpolarkreises und damit außerhalb der Zone des Polarwinters liegen. Hier, auf der Anvers-Insel, liegt die amerikanische Palmer-Forschungsstation. Auf der Breite von 64° 46‘ erhält die Station auch jetzt, im tiefsten Winter immerhin noch ein paar Stunden Licht, wenn auch von einer sehr tief stehenden Sonne. Diese Aufnahme vom 19. Juni 2010 zeigt einen winterlichen Sonnenuntergang von der Palmer Station aus gesehen – um 14:00 Uhr nachmittags.