Khartum heißt übersetzt: „Elefantenrüssel“. Warum die Hauptstadt des Sudan diesen Namen trägt, wird deutlich, wenn man diese von Astronauten der Internationalen Raumstation betrachtet: Die Stadt liegt genau dort, wo die beiden Quellflüsse Weißer und Blauer Nil sich vereinigen. Die Form des Flusses an diesem Zusammenfluss erinnert an einen Rüssel.
Lange Zeit war es rätselhaft, woher der Nil sein Wasser bezieht. Erst im 19. Jahrhundert führten mehrere Expeditionen zur Entdeckung der Nilquellen. Der Weiße Nil entspringt nahe dem Äquator, in einer Region, in der nahezu das gesamte Jahr hindurch Regen fällt. Als Folge ist die Wassermenge, die der Fluss durch Uganda und den Sudan transportiert, im ganzen Jahr fast gleich groß.
Der Blaue Nil dagegen ist zur Zeit dieser Aufnahme, Anfang April 2005, nahezu ausgetrocknet. Er entspringt im Hochland Äthiopien, wo Regenfälle saisonal stark schwanken. Im späten Sommer und frühen Herbst, wenn der Monsunregen das Hochland heimsucht, kann der Blaue Nil so stark anschwellen, dass das Nilbett bei Khartum diese Wassermenge nicht aufnehmen kann und sich der Fluss zurückstaut. Überschwemmungen sind die Folge.