Ein glühendes Band am Himmel: Diese Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble zeigt uns den Cirrusnebel im Sternbild Schwan in einzigartigen Details. Die feinen Fäden dieser leuchtenden Gase wurden gebildet, als die Schockwelle einer Supernova auf kaltes interstellares Gas traf.
Der Cirrusnebel liegt 2.100 Lichtjahre von uns entfernt im Sternbild Schwan. Gemeinsam mit weiteren leuchtenden Gaswolken ist er das Relikt einer Supernova: Ein Stern, rund 20 Mal so massereich wie unsere Sonne, explodierte am Ende seines Lebens und schleuderte heiße Materie weit ins All hinaus. Die sich ausdehnende Schockwelle der Explosion trifft auf kaltes, interstellares Gas und bringt es zum Leuchten.
Diese Aufnahme entstand aus einem Mosaik von sechs Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. Sie zeigt einen kleinen, nur rund zwei Lichtjahre großen Ausschnitt des insgesamt 110 Lichtjahre großen Nebels. In ihm sind nun noch feine Details der Strukturen zu erkennen, die bei der Kollision von Schockwelle und Gas gebildet wurden. Besonders hell leuchten die Bereiche, in denen das Gas dichter war oder wir die Nebelstrukturen von der Seite sehen. Glühender Wasserstoff leuchtet in dieser Aufnahme rot, Schwefel grün und Sauerstoff blau.
Von der Erde aus betrachtet nimmt der Cirrusnebel immerhin genauso viel Rau am Himmel ein wie sechs Vollmonde nebeneinander. Doch weil er mit nur 7 Magnituden nicht sehr hell ist, ist er nur schwer zu erkennen. Dennoch wurde er schon am 5. September 1784 vom Astronom William Herschel entdeckt. Dieser beschrieb bereits verschiedene sich verzweigende und wieder vereinende Arme des Nebels. Die aktuelle Aufnahme gehört zu einer Bilderserie, die die NASA anlässlich des 25. Geburtstags des Weltraumteleskops Hubble nach und nach präsentiert.