Astronomie

Sternenwiege im Infrarotlicht

Strahlung junger Sterne bringt Gase und Staub im Rosettennebel zum Leuchten

Rosettennebel
Der Rosettennebel im Infrarotlicht. © ESA und PACS, SPIRE/ HSC Consortium, F. Motte (AIM Saclay, CEA/IRFU - CNRS/INSU, Universität Paris Diderot und HOBYS Programm

Wie ein farbenprächtiges kosmisches Gemälde erstrahlt in dieser Infrarotaufnahme der rund 5.000 Lichtjahre entfernte Rosettennebel. In ihm setzen junge, massereiche Sterne Strahlung frei, die die umliegenden Gase stark aufheizen und ihre Atome zum Leuchten bringen.

Der Rosettennebel ist rund 130 Lichtjahre groß und Teil der ausgedehnten Molekülwolke Monoceros im Sternbild Einhorn. In dieser Sternbildungsregion kollabieren dichte Gasregionen und bilden neuen, massereiche Sterne. Rund 2.500 solcher jungen stellaren Schwergewichte haben Astronomen unter anderem mithilfe von Röntgenteleskopen bislang dort aufgespürt. Denn die meisten von ihnen verbergen sich in dichten Kokons aus Staub und Gasen.

Diese Aufnahme stammt vom Herschel-Weltraumteleskop der europäischen Weltraumagentur ESA. Sie zeigt den Rosettennebel im Infrarotlicht. Die kleinen Flecken in der Bildmitte sind stellare Embryos mit geringere Masse, die hellen Bereiche werden von größeren, massereichen jungen Sternen und ihrem Staubkokon gebildet. Die bunten Farben kennzeichnen Infrarotstrahlung verschiedener Wellenlängen, die von den angeregten Atomen der umgebenden Gase ausgesendet wird.

Die harte Strahlung der jungen Sterne und die von ihr erezugte Schockfronten heizen das Gas des Nebels auf eine bis zehn Millionen Grad auf – das ist rund hundertfach mehr als in vielen anderen Sternenwiegen. Bei diesen Temperaturen verlieren die Gasatome einen Großteil ihrer Elektronen und das Gas wird zum Plasma.

Quelle: NASA

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