Passend zur Weihnachtszeit geht es auch in dieser Aufnahme um einen Stern und eine Geburt. Sie zeigt gerade gebildete Sterne im 1.300 Lichtjahre entfernten Schlangennebel. Einer dieser Jungsterne, HBC 672, strahlt mit seinem Licht nicht nur den Staub um ihn herum hell an, er wirft auch einen dunklen, zweiflügeligen Schatten, rechts oben im Bild zu sehen.
Der Schlangennebel ist ein sogenannter Reflexionsnebel: Er leuchtet nicht aus sich heraus, beispielsweise durch glühenden Gase, sondern wird von Licht angestrahlt. Dieses stammt von mehreren jungen Sternen, die in dieser Sternenwiege inmitten von Staub und Gas liegen. In dieser Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble ist dieser Beleuchtungseffekt besonders gut am Jungstern HBC 672 zu erkennen – er liegt oben rechts im Bild.
Die starke Strahlung des jungen Sterns hellt seine gesamte Umgebung auf und enthüllt dabei gleichzeitig die Existenz einer protoplanetaren Scheibe um diesen Jungstern. Denn diese Scheibe aus rotierendem Gas und Staub schluckt einen Teil des Sternenscheins und wirft zwei lange Schatten auf das hell erleuchtete Gas im Hintergrund. Sie sind 200-mal größer als unser Sonnensystem und als dunkle, spitz auf den Stern zulaufende Kegel zu erkennen.
Aus diesem Schattenwurf können Astronomen schließen, dass die protoplanetare Scheibe um den jungen Stern uns ihre Schmalseite zukehrt. Die Form und Farbe des Schattens erlauben zudem Rückschlüsse auf die Dichte und Korngröße der Partikel in der wirbelnden Scheibe. Spannend ist dies nicht nur, weil es mehr über den jungen Stern HBC 672 verrät. Auch über die Frühzeit unseres eigenen Sonnensystems können wir mehr erfahren, denn auch dieses hat einst in einer ähnlichen Wolke aus Gas und Staub begonnen.