Sternenwinde treiben kosmische Riesenblase

Leuchtende Gashülle um Sternenwiege N-44 in der Großen Magellanschen Wolke

Sternenwinde treiben kosmische Riesenblase © ESO/Manu Mejias

In der Großen Magellanschen Wolke, einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße, haben Astronomen ein Paradebeispiel für eine so genannte „Superblase“ entdeckt: Eine sich schnell ausdehnende Gashülle, die von der Strahlung heller, junger Sterne und den Schockwellen von Supernova-Explosionen geformt wurde. Die Sternenwiege N-44 mit ihrer Blase umgibt den Sternhaufen NGC 1929. Das Very Large Telescope der Europäische Südsternwarte ESO hat die kosmische Superblase in dieser Aufnahme eingefangen.

Die heißen, jungen Sterne in NGC 1929 senden intensive ultraviolette Strahlung aus, die das Gas zum

Leuchten anregt. Dadurch wird die riesige Gashülle um den Sternhaufen noch einmal stärker hervorgehoben. Die Blase hat eine Größe von etwa 325 mal 250 Lichtjahren. Entstanden ist sie durch zwei verschiedene Prozesse. Einer davon beruht auf Sternwinden, Strömen aus geladenen Teilchen, die von den heißen, massereichen Sternen des Sternhaufens in der Mitte ausgehen. Solche Sternwinde wehen das Gas aus dem Zentralbereich der Wolke hinaus. Ein weiterer Einfluss sind Supernovae, Explosionen massereicher Sterne in dem Sternhaufen, deren Schockwellen das Gas noch weiter nach außen treiben. Wo das nach außen driftende Material auf das interstellare Gas in der Umgebung trifft, bildet sich die leuchtende Blase.

Von solchen eigentlich zerstörerischen Kräften erzeugt, trägt die Superblase selbst zur Entstehung neuer Strukturen bei: Dort wo das Gas an ihrem Rand komprimiert wird, bilden sich neue Sterne. Diese Sterne werden NGC 1929 neues Leben einhauchen und damit dem kosmische Zyklus des Werdens und

Vergehens von Sternen weiterführen.

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