Südsee-Look im kalten Norden

Das Beaver Island Archipel im Lake Michigan

Südsee-Look im kalten Norden © NASA Earth Observatory / Landsat / USGS

Zwei Inseln der Karibik? Oder doch von Korallen umgebene Atolle in der Südsee? So tropisch diese beiden Inseln auch aussehen, sie liegen in Wirklichkeit weit von tropischen Gefilden entfernt. Und das sie umgebende Nass ist nicht etwa salziges Meerwasser, sondern Süßwasser. Ratlos? Kein Wunder. Denn diese beiden Rätselinseln liegen im Norden der USA, genauer gesagt mitten im Lake Michigan, einem der Großen Seen.

Die Großen Seen erhielten ihre heutige Form in der Eiszeit, damals schabten die gewaltigen Gletscher über die schon vorher leicht eingesenkten Becken und vertieften sie zu Seen. An einigen Stellen jedoch war das Untergrund-Gestein zu hart, es hielt der Erosion durch Eis und Geröll stand. Im Lake Michigan sind dabei Rippen stehengeblieben, die wie eine Art Felsriff fast bis an die Wasseroberfläche heranragen. Andere, kompaktere Relikte wurden im Laufe der Zeit von Sand und Geröll überdeckt und bildeten Inseln, wie hier Garden und Hog Island im Norden des Sees. Diese sind unbewohnt und von dichtem Wald und Sumpfgebieten bedeckt.

Die Felsriffe und dazwischen liegenden tiefen Gräben bieten zahlreichen Wassertieren einen abwechslungsreichen Lebensraum. Viele Fischarten nutzen sie als Kinderstube, darunter auch die Amerikanische Seeforelle. Forscher versuchen daher zurzeit, die durch Fischerei reduzierten Bestände aufzustocken, indem sie in diesem Gebiet gezielt Laich und Fischlarven aussetzen.

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