Dieses Kompositbild zeigt N49, das Relikt einer Supernova-Explosion in der Großen Magellanschen Wolke. Neue Beobachtungen mit dem Chandra Röntgenobservatorium haben jetzt erst ein seltsames, kugelförmiges Objekt enthüllt, das offenbar aus dem restlichen Trümmerfeld des explodierenden Sterns herausgeschleudert worden ist.
Das unten rechts in blau zu sehende Objekt ist, wie Beobachtungen von Forschern unter Leitung von Sangwook Park von der Penn State Universität zeigen, reich an Silizium, Schwefel und Neon. Die Entdeckung dieser „Kugel“ deutet auf eine starke Asymmetrie der Sternenexplosion hin. Die Kugel rast mit der Geschwindigkeit von rund acht Millionen Kilometern pro Stunde von einer hellen Strahlenquelle im oberen linken Bereich des Supernovarests weg.
Diese helle Punktquelle könnte nach Ansicht der Astronomen ein so genannter „Soft Gamma-Repeater“ sein, eine Quelle, die sowohl Pulse von Gamma- als auch von Röntgenstrahlen aussendet. Dahinter verbergen könnte sich nach gängiger Theorie ein Neutronenstern, da diese häufig bei Supernovaexplosionen entstehen. Noch ist allerdings nicht klar, ob die Punktquelle vielleicht nicht doch hinter dem Supernovarest steht und es nur so erscheint, als wenn er dazu gehört.
Optische Daten des Hubble-Weltraumteleskops (gelb und rötlich) zeigen helle Filamente, wo die Schockwelle der Supernova mit den dichtesten Regionen kühler molekularer Gaswolken interagiert. Die Röntgendaten des Chandra-Observatoriums sind in blau dargestellt.
