Am 14. November 1963 entdeckte ein Fischer vor der Südküste Islands etwas Merkwürdiges: Aus dem freien Wasser des Meeres stieg eine Rauchsäule auf. Doch es kam noch mehr: Innerhalb von nur einem Tag hob sich an dieser Stelle plötzlich eine neue Insel aus dem Wasser: Die Vulkaninsel Surtsey war geboren.
Zwei Jahre später, im Jahr 1965, spie der unterseeische Vulkan, aus dem die Insel ihren Ursprung nahm, noch immer Lava. Trotzdem hatten bereits erste Pflanzen das relativ flache und kühle Südstück der Insel besiedelt, Zugvögel und Seehunde fanden sich ebenfalls schon als Gäste ein. Die langsame Eruption dauerte noch bis 1967 an. Zu diesem Zeitpunkt umfasste Surtsey eine Fläche von 2,7 Quadratkilometern.
Seither haben Wellen, Regen und Wind die Insel wieder teilweise abgetragen. Insbesondere an der Südküste ließen sie kurze Steilklippen entstehen. An den Nordhängen der beiden Vulkankegel haben der Regen und herabgeschwemmtes Geröll tiefe Schluchten eingekerbt. Das abgetragene Material wiederum bildet in Norden der Insel eine sandige Landnase.
Mindestens 100 Jahre, so schätzen die Geologen, soll die Insel der Erosion noch standhalten. Wissenschaftler der NASA beobachten den Fortschritt der Abtragung mit Instrumenten sowohl von Flugzeugen als auch von Satelliten aus. Denn das Terrain ist extrem instabil – schon ein einziger Wintersturm kann das Gesicht der Vulkaninsel dramatisch verändern.