Diese unscheinbar rundlichen Kugeln sind für mehr als 400 Todesfälle verantwortlich. Denn sie gehören MERS-CoV-Viren, den Erregern der Infektion, die zurzeit im Mittleren Osten und in Südkorea grassiert. Ein US-Forscher fing die Virenpartikel im Elektronenmikroskop ein.
Im Mittleren Osten grassiert seit einigen Jahren eine lebensgefährliche Infektionskrankheit, ausgelöst vom MERS-Coronavirus (MERS-CoV). Das Virus befällt die Atemwege und löst zunächst grippeähnliche Symptome aus. Im weiteren Verlauf kann es Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen. In rund 40 Prozent der Fälle endet eine Infektion tödlich. Die Behörden melden weltweit bisher 1.208 Infizierte und 444 Todesfälle. Inzwischen hat sich die MERS-Epidemie bis nach Südkorea ausgebreitet, eingeschleppt von einem Reisenden. Dort erkrankten bisher 64 Menschen, vier starben.
Wahrscheinlich ist das Virus von Dromedaren auf den Menschen übertragen worden. Darauf deuteten bereits 2013 Blutanalysen verschiedener Nutztiere im Nahen und Mittleren Osten hin. Dabei fanden Forscher im Blut aller getesteten Dromedare aus dem Oman Antikörper gegen das MERS-Virus, Ziegen, Schafe und Rinder zeigten dagegen keine Anzeichen für einen Virenbefall.
Diese mit dem Transmissions-Elektronenmikroskop erstellte Aufnahme zeigt einige Partikel des MERS-CoV-Virus im Gewebe der Atemwege.