Wie eine gigantische Treppe aus Eis liegt dieser Eisberg am Rand des Meereises im McMurdo-Sund in der Antarktis. Seine seltsam kantige Form entstand dadurch, dass dieser Eisberg nach seinem Abbruch vom Schelfeis umgekippt ist – möglicherweise sogar mehrfach.
Eisbergen sagt man nach, dass der größte Teil ihrer Eismasse unter der Wasseroberfläche verborgen liegt. Das macht sie für Schiffe so gefährlich. Selbst bei eher flachen Tafeleisbergen wie dem im Sommer 2017 vom Larsen-C-Schelfeis abgebrochenen können daher Milliarden Tonnen Eis unter Wasser liegen.
Das Tückische daran: Obwohl die flachen Tafeleisberge auf den ersten Blick sehr stabil wirken, können auch sie umkippen. Das passiert immer dann, wenn im Laufe der Zeit ihr „Unterbau“ an Masse verliert und sie dann toplastig werden. Möglich wird dies, weil an der Unterseite der Eisberge ständig die Erosion nagt: Das wärmere Meerwasser schmilzt das Eis langsam weg und verändert so schleichend die Gewichtsverhältnisse.
Diese im Rahmen der Operation IceBridge gemachte Aufnahme aus dem McMurdo-Sund in der Antarktis zeigt einen Tafeleisberg, der genau dies erlebt hat: Die treppenförmigen Abstufungen an seiner Oberfläche und die hochaufragende Form zeigen, dass er sich im Wasser mindestens einmal gedreht haben muss. Rechts im Hintergrund ist dagegen ein stabiler, nicht gekippter Tafeleisberg zu sehen.
Auf den waagerechten Stufen des gekippten Eisbergs ist leicht bläulich schimmerndes Eis zu erkennen – diese Farbe zeigt an, dass hier der Schnee weggeweht ist und dass das darunterliegende Eis relativ wenig Luftblasen und andere Einschlüsse enthält. Manchmal bringt das Kippen eines Eisbergs sogar richtig blaues Eis an die Oberfläche.