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Klima

Überhitzte Erde

Hitzewellen, Rekordtemperaturen und das gerissene 1,5-Grad-Ziel

Juni-HItze
Diese Hitzekarte zeigt die Tageshöchsttemperaturen am 25. Juni 2024 – vielerorts herrschte Rekordhitze. © NASA Earth Observatory/ GEOS

Ein Globus im Fieber: Der Sommer hat erst begonnen, aber schon ächzen weite Teile der Weltbevölkerung unter Hitzewellen und Rekordtemperaturen. Diese Hitzekarte zeigt deutlich, wie aufgeheizt unser Planet schon in der zweiten Junihälfte 2024 war: Dunkelrote Flächen markieren Lufttemperaturen von mehr als 40 Grad. Und auch das 1,5-Grad-Klimaschutzziel hat die Erwärmung nun schon zwölf Monate in Folge überschritten – keine guten Aussichten für die Zukunft.

Ob in Indien, China, den USA oder in Mekka: In vielen Regionen der Erde haben anhaltende Hitzewellen auch in diesem Jahr wieder für neue Temperaturrekorde und zahlreiche Hitzeopfer gesorgt – obwohl der Sommer gerade erst begonnen hat. Weltweit war der Juni 2024 erneut der wärmste aller vorangegangenen Juni-Monate. Selbst der Juni 2023 – ebenfalls durch viele Hitzewellen gekennzeichnet – war 0,14 Grad kühler, wie Messungen des europäischen Copernicus Climate Change Service ergeben haben.

Hitzeglobus zeigt Rekordtemperaturen

Besonders schwerwiegend waren die frühsommerlichen Hitzewellen in Mittelamerika und Teilen der USA, aber auch im Nahen Osten, in Südasien und in Teilen Afrikas. In vielen betroffenen Regionen kam es zu vermehrten Todesfällen durch Überhitzung oder Dehydrierung, weil viele Menschen kaum Möglichkeiten der Abkühlung hatten. Auch wichtige Infrastruktur wie Klimaanlagen oder sogar ganze Stromnetze brachen zusammen.

Der hier abgebildete Hitzeglobus zeigt die Tagesmaximum-Temperaturen am 25. Juni 2024. Deutlich ist zu erkennen, dass die Lufttemperatur über vielen Landflächen mehr als 40 Grad erreichte – gekennzeichnet durch die dunkelroten Flächen. Ermittelt wurden diese Werte durch eine Kombination von Satellitendaten mit Wettermodellen.

Trend statt Ausnahme

Doch leider sind diese Hitzewellen keine Ausreißer: Die Copernicus-Messdaten belegen auch, dass das Erdklima auch in den monatlichen Durchschnitten neue Höchstwerte erreicht hat: Alle vergangenen 13 Monate waren heißer als jemals zuvor für die jeweiligen Monate gemessen. Außerdem lagen die Mitteltemperaturen für zwölf Monate in Folge mehr als 1,5 Grad über den präindustriellen Werten.

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Anders ausgedrückt: Das Erdklima hat jetzt ein Jahr lang jeden Monat das 1,5-Grad-Klimaschutzziel überschritten. „Dies ist mehr als eine bloß statistische Kapriole“, betont Carlo Buontempo, Direktor des Copernicus Climate Change Service. „Diese Entwicklung unterstreicht den großen und anhaltenden Wandel unseres Klimas. Selbst wenn die einzelnen Hitzeextreme irgendwann enden, werden wir in Zukunft immer weitere Rekorde fallen sehen, weil sich das Klima weiter erwärmt.“ Dieser Trend sei unaufhaltsam, solange wir weitere Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen.

Quelle: Copernicus Climate Change Service (C3S), NASA Earth Observatory

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