Es sieht aus wie ein abstraktes Ölgemälde, ist aber Geologie: Diese Landsat 7-Aufnahme des Tassili n’Ajjer Nationalparks in Algerien verdeutlicht die verschiedenen Gesteinstypen des Untergrunds auf diesem Gesteinsplateau mitten in der Wüste Sahara.
Der Tassili n’Ajjer Nationalparks liegt im Südosten Algeriens. Die zur Sahara gehörende Formation hebt sich trotz ähnlich trocken-heißem Wüstenklima deutlich von den umliegenden Saharadünen ab: Das steinige Plateau ragt über die Wüste hinaus. Reich an geologischer und menschlicher Geschichte, gehört es zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Über Milliarden von Jahren haben abwechselnd feuchte und trockenen Klimaperioden die Gesteine des Tassili n’Ajjer geformt. Tief eingegrabene Schluchten entlang der steilen Nordkante des Plateaus geben beispielsweise Zeugnis davon, wie urzeitliche Flüsse von der Hochebene aus in nahegelegene Seen flossen. Dort, wo einst diese Seen Wasser spendeten, finden sich heute nur noch die Dünen ausgedehnter Sandmeere. In trockenen Zeiten schliff der Wind den Sandstein des Plateaus zu teilweise bizarren Formen wie Steinwäldern und natürlichen Torbögen.
Doch auch der Mensch hat seine Spuren im Tassili n’Ajjer hinterlassen: Von 10.000 vor Christus bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung lebten hier Menschen, wie Relikte ihrer Behausungen und Grabhügel zeigen. Sie hinterließen zahlreiche Steingravuren, 15.000 sind davon bisher entdeckt worden.
Dieses Bild entstand aus einer Kombination mehrerer, bei Wellenlängen im Infrarot, Nahinfrarot und im sichtbaren Licht aufgenommener Landsat-7-Bilder. Diese Technik ermöglicht es, die unterschiedlichen Gesteine des Plateaus auch farblich verschieden darzustellen. So erscheinen Granite rötlich, Sand gelblich, Salze eher bläulich. Deutlich ist zu erkennen, wie stark diese Gesteinstypen im Tassili n’Ajjer ineinander verwoben sind. Im Kern besteht das Plateau aus einer Granitmasse, die von Sandstein umgeben und überlagert ist.