Menschliche Frühgeschichte und Astronomie vereint: Schon seit Jahrtausenden beleuchtet der helle Vollmond diese Felszeichnungen, die die Nomaden der Atacama-Wüste auf diesem Berggipfel hinterließen. Im Hintergrund zeugt das La Silla Observatorium von der Präsenz des modernen Menschen.
Schon unsere frühesten Vorfahren drückten ihre Erfahrungen, Wünsche und ihren Glauben in Form von Felsbildern aus. Auf nahezu allen Kontinenten finden sich solche Zeugnisse früher Kultur, ob in Amerika, Südostasien oder den Höhlen Westeuropas. In Südamerika hinterließen Menschen schon seit der Eiszeit Petroglyphen, oft stellten sie dabei wie hier die heimische Tierwelt dar.
Auf diesem Felsbild sind menschliche Figuren zu erkennen, dazwischen Lamas oder enge Verwandte dieser wilden Kamelart. Aus Ausgrabungen weiß man, dass frühe Kulturen in den Anden und in der Atacama-Wüste nomadisch lebten und den Herden dieser Tiere folgten. Erst später wurden die Menschen sesshaft.
Diese Felszeichnung liegt auf einem Berggipfel in der Nähe des La Silla Observatoriums der Europäischen Südsternwarte ESO. Im Hintergrund dieser Nachtaufnahme ist eines der Teleskope des Observatoriums zu sehen. Die Kombination von urzeitlichem Felsbild und Teleskop macht deutlich, dass der Sternenhimmel uns Menschen heute noch immer genauso fasziniert wie wahrscheinlich schon unsere Vorfahren.