So schwerelos, wie dieser Astronaut zwischen Space Shuttle und Erde schwebt, könnte man ihn fast für Major Tom aus dem gleichnamigen Hit von Peter Schilling halten. Doch dass er im wahrsten Sinne „völlig losgelöst“ und nicht mit Sicherungsseilen an der Raumfähre befestigt ist, hat einen Grund: Er sollte auf diesem 1994 erstandenen Foto ein neues Jetpack-Rettungssystem der NASA testen. Denn Weltraumspaziergänge können viel gefährlicher werden als den meisten bewusst ist.
Wenn Astronauten einen Einsatz auf der Internationalen Raumstation (ISS) haben, verbringen sie die meiste Zeit in den Innenräumen. Doch hin und wieder müssen sie die sichere Station auch verlassen und auf einem Weltraumspaziergang – einer sogenannten Extravehicular Activity (EVA) – Außenarbeiten verrichten, neues Equipment anbringen oder wissenschaftliche Experimente durchführen.
Ein Jetpack für den Notfall
So romantisch die Vorstellung eines Weltraumspaziergangs mit freier Sicht auf unseren Planeten auch klingen mag: Es handelt sich für die Astronauten dabei keineswegs um eine Banalität, sondern um eine hochorganisierte, gefährliche Mission. Denn außerhalb der Raumstation sind sie Strahlung, Trümmerteilen und extremen Temperaturschwankungen von 120 bis minus 160 Grad nahezu schutzlos ausgesetzt. Nur ihr Raumanzug trennt sie vom Vakuum des Alls.
Besonders fatal wäre es, sich versehentlich zu weit von der Raumstation zu entfernen und unkontrolliert davonzuschweben. Die Astronauten sind deshalb mit Stahlseilen an der Außenwand der Station befestigt. Und selbst für den Fall, dass diese versagen, befindet sich hinten am Raumanzug ein cleverer Plan B: ein Jetpack, den der Astronaut mit einem kleinen Joystick steuern und so zurück zur Raumstation manövrieren kann.