Noch kilometerweit war in den letzen Wochen das zischende und dröhnende Geräusch zu hören, als der Vulkan Turrialba in Costa Rica Gase und Aschen spie. Seit 4. Januar hat sich die Aktivität des Stratovulkans stark intensiviert, zwei Ortschaften in seiner Nähe wurden bereits vorsorglich evakuiert. Seismologen registrierten auch typische langanhaltende vulkanische Beben in seinem Umfeld.
In dieser Aufnahme des NASA-Erdbeobachtungs-Satelliten EO-1 vom 21. Januar 2010 ist deutlich eine Rauchwolke über dem Gipfel des Vulkans zu erkennen. Die Vegetation an der Südwestflanke des Berges ist abgestorben, sichtbar an der bräunlichen Verfärbung. Ursache dafür sind häufige Niederschläge von saurem Regen, die vom Wind auf diese Seite des Berges verweht werden. Der saure Regen speist sich aus den Ausgasungen der zahlreichen Fumarolen und Schwefelquellen im Gipfelbereich des Turrialba.
Im Laufe der letzten 3.500 Jahre erlebte der Turrialba mindestens fünf explosive Ausbrüche. Dabei löste er starke pyroklastische Ströme aus, Lawinen aus heißem Gas, Asche und Gesteinsbrocken, die mit bis zu 700 Kilometern pro Stunde die Hänge hinabrasen. Die letzte große Eruption des 3.340 Meter hohen Vulkans ereignete sich 1866. Doch seit 2001 messen Vulkanforscher immer wieder Perioden stärkerer Aktivität.