Was hier von Dunkelgrün bis Knallpink leuchtet, sind verschiedene Bakterienstämme, die im Körper dieser Kürbiswanzen leben und fluoreszierend eingefärbt wurden. Die als Pflanzenschädlinge berüchtigten Wanzen brauchen die Bakterien, um zum erwachsenen Insekt heranzureifen. Um das zu verhindern und ganze Ernten zu retten, könnte man die Jungtiere künftig von der frisch entdeckten Bakterienquelle fernhalten: dem Kot erwachsener Tiere.
Kürbiswanzen (Anasa tristis) sind in ganz Nordamerika verbreitet und zumindest unter Landwirten gefürchtet. Denn die kleinen graubraunen Schädlinge lieben Kürbisse, Gurken und Melonen. Wenn sie mit ihrem strohhalmartigen Mundwerkzeug in die Pflanzen stechen, verflüssigen sie das Gewebe mit ihrem Speichel und saugen es dann auf. Zusätzlich zu diesen offensichtlichen Schäden können die Wanzen Kürbis und Co. aber auch mit Krankheitserregern infizieren, die dann die Ernte ruinieren. Und als wäre das noch nicht genug, helfen gegen die kleinen Plagegeister noch nicht einmal Pestizide.
Nächtlicher Zufallsfund
„Kürbiswanzen sind schwer zu bekämpfen, es sei denn, man pflückt sie einzeln von den Pflanzen“, erklärt Jason Chen von der Emory University in Atlanta. Zusammen mit seinen Kollegen hat er womöglich einen Weg entdeckt, den gefräßigen Wanzen endgültig Einhalt zu gebieten. Auf diese neue Methode ist er allerdings eher durch Zufall gestoßen.
Hinter Chen lag gerade ein Tag voller Experimente an erwachsenen Kürbiswanzen, bei denen er Bakterienstämme in ihrem Körper mit einem rot fluoreszierenden Protein markiert hatte. Als er sein Labor aufräumte, verstaute er sowohl die erwachsenen Käfer als auch einige Tiere, die sich noch im Nymphenstadium befanden, in derselben Box.